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Frühjahrscamp '01 auf Hiddensee

Von Höhepunkt zu Höhepunkt stürmten wir im April 2001, als sich "Klub Arabika"- und "BUNDjugend"-Begeisterte diesmal in Dresden trafen. - Wie das eben so ist, wenn man auf einen Gipfel zustrebt und oben angekommen, schon den nächst höheren vor Augen hat, auf den man dann nach einigen "Augenblicken des Glücks" zusteuert.

Höhepunkt Nr. 1 war unser langes sonniges Osterwochen- ende auf der Ostseeinsel Hiddensee: Das war für unsere russischen Höhlenforscher schon ein vollkommen ungewohntes Biotop, in dem man vor lauter Sand mit dem Fahrrad nicht vorwärts kam und es normal schien, vor dem Frühstück bei frühlingshaften 9 Grad Celsius Wassertemperatur nackt baden zu gehen.
Auch der anfängliche spontane deutsche Aufruf "jeder suche sich einfach ein Bett", sowie kulinarische Köstlichkeiten wie Hefeklöße mit Himbeersoße forderten kulturelles Umdenken auf russischer Seite, was jedoch meisterhaft gelang.

Mit haufenweise Seeluft in den Lungen, Hallorenkugeln im Magen und Vollmond im Gemüt ging es nach kurzer Verschnaufpause in Dresden sofort auf zum nächsten Gipfel. Und dies war wohl der einzig bekannte, zu dem man absteigt: glibberige 10 Meter ab und 500 Meter rein gings in die Erde. Bevor wir Stalaktiten- und Stalaknitenlandschaft der Rauensteiner Höhle in Thüringen bewundern konnten, mussten wir schon erst einmal rückwärts durch "das Grab" und dann vorwärts im Robbengang durch den "Canossa-Gang".

Da waren nun eindeutig die Höhlenforscher in ihrem Element und so mancher von uns Deutschen musste am Abend vorher erst einmal bei etwas dünn geratener Käsesuppe dazu überredet werden, sich in einen zu kleinen Neoprenanzug zu quetschen und dann von vorn und hinten mit 4 Grad Celsius Höhlenwasser vollaufen zu lassen. Unerwähnt blieben da noch der Muskelkater und die blau-grünen Flecken, die dieser Sport so nach sich ziehen. Aber das waren auch die unübersehbaren Trophäen, die wir von diesem Abenteuer mitnahmen.

Aber auch damit waren wir noch nicht ganz auf dem alles überragenden Gipfel: Der lag nun wieder in Struppen, einem kleinen Nest mitten in der Sächsischen Schweiz südöstlich von Dresden. Bei Lagerfeuer, Wodka und gegrilltem Schaf stöberten wir hier noch einmal ordentlich in 6 Jahren russisch-deutschen Camperinnerungen, und schmiedeten neue Pläne. Wie zum Beispiel der eines Baikalhostels in Irkutsk. ... Na, wenn das kein Ausblick ist.

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