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Workcamp Frolikha Adventure Coastline Track, 2012

24 Teilnehmer, überwiegend aus Deutschland, aber auch Russland, Taiwan, Portugal, Schweiz und Serbien, waren im Juli 2012 zum zweiten großen Baueinsatz am Frolikha Adventure Costline Track (F.A.C.T.) unterwegs. Schwüles Wetter und damit Unmengen an Mücken haben die Arbeit nicht immer ganz angenehm gestaltet, zumal die Mücken von Bremsen abgelöst wurden, sobald sich die Sonne zeigte und es heißer wurde... Dem Spaß hat es dennoch keinen Abbruch getan, wir hatten auch ausreichend Zeit zum Teetrinken, Baden, Ausruhen oder Robben-Beobachten! Selten haben wir hier oben im Norden so viele Nerpas aus nächster Nähe beobachten können wie in dieser Saison. Gearbeitet wurde in vier Teams, die folgende Aufgaben zu bewältigen hatten:

Team "Bau/Sanierung von Schutzhütten":

Trotz vieler Fotos, die uns unsere russischen Partner als Planungsgrundlage geschickt hatten, waren wir uns nicht sicher, was uns in und an den Hütten wirklich erwartete. Und wir wurden positiv überrascht! Die Hütten waren sauberer als erwartet, allerdings dennoch weit entfernt von internationalen Standards: Verwitterte Dächer, halb zerfallene Schornsteine, durchgelegene Metallbetten, fehlende Toilettenhäuschen, wackelnde Tische und wenig einladend verkleidete Wände waren und sind die zu meisternden Herausforderungen der Instandsetzung, die uns auch in den kommenden Jahren weiter beschäftigen wird.

Der Anfang aber ist nun gemacht: Insgesamt vier Hütten sind wieder nutzbar und mit Schildern zu ihrer sorgfältigen "Behandlung" versehen. Ganz im Norden haben wir die "Bird's Marshland Hut" gereinigt, den Eingangsbereich abgedichtet, die Treppe instandgesetzt und einen herrlichen Rastplatz mit Blick auf den See und Badestrand gebaut. Weiter im Süden erhielt die "Cape Nemnyanka Hut" ein neues Dach, wichtige Balken und Stützen sowie eine Dielen-"Rundum-Sanierung". Dazu wurde ein Toilettenhäuschen und ein Bootsanlegesteg aus Steinen gebaut. In der "Tokshaki River Hut", die ganzjährig bewohnt und damit gut in Schuss ist, haben wir "Budenschwung" und alles blitzblank sauber gemacht. Ihr wird - vielleicht schon ab nächstem Jahr - eine Schlüsselrolle in unserem aktuellen Berg-Panorama-Wegeprojekt (siehe weiter unten) zukommen.

2 Teams "Wegebau und Markierung":

Der gesamte Weg ist von Nord nach Süd zwischen Der Rangerstation in der Dagarybucht und Khakussy komplett neu markiert, überwiegend mit kleinen orangefarbigen Plastikpfeilen, teilweise auch mit oranger Farbe (besonders an Steinen oder Schwemmholz). Einige Abschnitte des Weges, insbesondere südlich der Bucht Ajaja wurden zudem neu gebaut. Auf ca. 30km wurde der Weg von umgestürzten Bäumen befreit, der Korridor verbreitert oder der Weg vom Ufer in den Wald verlegt. War schon lustig, mit Säge und Gartenschere "im Anschlag" und ordentlich Gepäck auf dem Buckel "zu wandern" und zu bauen... die Erkenntnis, den Wegebau künftig mit mehreren Basislagern zu bestreiten, wird sich aber durchsetzen!

Alle Teams "Müllsammeln":

Anfangs wollten wir nur 50 Müllsäcke mitnehmen, kurzfristig haben wir uns dann aber glücklicherweise für mehr entschieden und letztlich 100 Säcke befüllt. Was anfällt, sind vor allem Plastik- bzw. Wodkaflaschen, Blechdosen und Folien, die teilweise bewusst hinter der nächsten Düne versteckt werden. Vor allem im Norden hätten wir noch deutlich mehr sammeln können, dort fehlte uns  jedoch neben Säcken auch noch die Zeit. Dennoch, der Weg ist nun zu großen Teilen bedeutend sauberer und auch die Fischer, die wir trafen bzw. die Gebietsverwaltung haben unseren Einsatz ausdrücklich begrüßt. Gleichzeitg waren alle irgendwie beschämt, dass wir - als Fremde und Besucher der Region - nicht nur unseren Müll, sondern auch den anderer Leute mit wegschaffen. Vermutlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ein fester Tag für die Reinigung der Küste im Norden festgelegt und durchgeführt wird - das wäre ein Achtungserfolg!

Team "Erkundung":

Es war eine harte Tour durch die Berge des Nordens, die unser vierköpfiges Erkundungsteam meistern musste, aber der Spaß kam trotz allem nicht zu kurz. Die entdeckte Landschaft, weit über dem Baikal tronend, ist schon allein vom Blick auf die Fotos schier atemberaubend! Der Aufstieg im Tal des Flusses Tokshaki ist sehr anstrengend, dafür erwartet zukünftige Wanderer aber ein wunderschöner Talkessel mit fünf großen Bergseen und einem schroffen Bergpanorama. Bestiegen wurde auch das eigentliche Ziel der Tour, der 2133m hohe Ireksokan, auch wenn sich dieser ganz woanders erhebt, als russische Karten es zeigen.

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